Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht... Hebräer 3,15


Warum gibt es Leid?

"Und als er (Jesus) vorüberging, sah er einen Menschen, blind von Geburt. Und seine Jünger fragten ihn und sagten: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde? Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern, sondern damit die Werke Gottes an ihm offenbart würden. Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. Als er dies gesagt hatte, spie er auf die Erde und bereitete einen Teig aus dem Speichel und strich den Teig auf seine Augen; und er sprach zu ihm: Geh hin, wasche dich in dem Teich Siloah! was übersetzt wird: Gesandter. Da ging er hin und wusch sich und kam sehend."

Johannesevangelium 9, 1-7

 

Als Jesus auf dieser Erde wandelte begegnete er viel Leid und Not. Auch in unserer Zeit ist nicht weniger Not und Elend auf dieser Welt. Viele Menschen Plagen sich mit der Frage: warum lässt Gott so viel Not und Leid zu? Wenn er Allmächtig ist kann er doch alles Leid aus der Welt schaffen. Wenn Gott wirklich Liebe ist warum müssen dann noch so viele Menschen Leiden?

 

Diese Fragen zu beantworten ist nicht leicht. Viele verfallen dem Irrtum das Menschen denen Leid trifft gesündigt haben und somit unter Gottes Strafe stehen.

 

Dieses meinten auch die Jünger als sie mit Jesus unterwegs waren und einen Blindgeborenen begegneten.

 

Und seine Jünger fragten ihn und sagten: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde? (V.2)

 

Jesus zeigt seinen Jüngern hier eine andere Perspektive.

 

Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern, sondern damit die Werke Gottes an ihm offenbart würden. (V.3)

 

Zu meinen dass jemand gesündigt hat weil ihm Leid getroffen hat ist falsch. Leid hat eine andere Bedeutung, denn Gesündigt haben alle. Leid und Schmerz sind sowieso die Folge vom Sündenfall. Vorher gab es kein Leid. Erst als der Mensch gesündigt hatte gab es Tod, Krankheit und Schmerz. Doch nun kann man nicht mehr sagen dass wenn einen besonderes Leid trifft das er sündiger ist als alle andere.

 

Auch auf einer anderen Stelle sagt Jesus das noch deutlicher. Es kamen mal welche zu Jesus und berichteten ihm was Pilatus mit einigen Galiläern getan hatte. Nämlich hatte er ihr Blut mit dem Opferblut vermischt. Darauf sagte Jesus:

 

"Und er antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer vor allen Galiläern Sünder waren, weil sie dies erlitten haben? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen. Oder jene achtzehn, auf die der Turm in Siloah fiel und sie tötete: meint ihr, dass sie vor allen Menschen, die in Jerusalem wohnen, Schuldner waren? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen."

Lukasevangelium 13,2-5



1.Leid soll zur Busse führen

 

Und das ist auch die erste Antwort auf die Frage warum gibt es so viel Leid. Gott lässt so manches Leid zu damit die Menschen Busse tun sollen. Entweder die die es direkt betrifft oder auch die die es von der Seite sehen. Denn Leid und Trauer zeigt uns unsere Vergänglichkeit. Es zeigt uns unsere Abhängigkeit.

 

Der weise Salomo sagt in Prediger 7, 2-3:

 "Besser, ins Haus der Trauer zu gehen, als ins Haus des Gastmahls zu gehen; denn jenes ist das Ende aller Menschen, und der Lebende nimmt es sich zu Herzen. Besser Verdruss als Lachen; denn bei traurigem Gesicht ist das Herz in rechter Verfassung"

 

Und Mose betet im Psalm 90, 12:

 "So lehre uns denn zählen unsere Tage, damit wir ein weises Herz erlangen!"

 

Wenn der Mensch Leid und Trauer sieht so überdenkt er sein Leben und erkennt seine Sündhaftigkeit und es soll ihm zur Busse führen.

 

2. Verherrlichung Gottes

 

Manches Leid hat aber noch einen anderen Grund wie hier in unserem Text oben. In V.3b sagt Jesus:

 

… damit die Werke Gottes an ihm offenbart würden.

 

Hier war ein Mann der Blind geboren wurde und noch nie wurde so einer je geheilt. Doch Jesus heilte diesen Mann. Durch diese Heilung wurden viele Menschen gläubig, unter ihnen in erster Linie auch dieser junge Mann, und verherrlichten Gott mit ihrem Leben.

 

Wie oft haben wir schon erlebt dass jemanden Leid oder ein Unglück traf und die Gemeinde hat gebetet und der Herr hat erhört und wir konnten Gott verherrlichen. Ich kann mich noch gut erinnern wie die Gemeinde für uns betete als unser Markus krank wurde, und Gott hat erhört. Er darf heute noch in unserer Mitte gesund und am leben sein. Solche Erlebnisse haben viele gehabt und immer wieder bekam Gott die Ehre. Wir sehen also: manches Leid ist dazu da damit Gottes werke offenbar werden und er verherrlicht wird.

 

3. Führt zur geistlichen Erbauung

 

Oft schickt Gott uns auch Leid damit wir nicht geistlich einschlaffen sondern wachsen sollen. Der Weise Salomo schreibt in den Sprüchen 3, 11-12:

"Die Zucht des HERRN, mein Sohn, verwirf nicht und lass dich nicht verdrießen seine Mahnung! Denn wen der HERR liebt, den züchtigt er wie ein Vater den Sohn, den er gern hat."

 

Und in Hebräer 12, 11 steht:

"Alle Züchtigung scheint uns zwar für die Gegenwart nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; nachher aber gibt sie denen, die durch sie geübt sind, die friedvolle Frucht der Gerechtigkeit."

 

Durch Leiden werden wir wach gehalten und können sogar wachsen. So wie der Schreiber des Hebräerbriefes hier schreibt:

 

Traurigkeit gibt die friedvolle Frucht der Gerechtigkeit wenn wir durch sie geübt sind.

 

Bodelschwing sagte einmal:

"Ich leide auch zuweilen unter all dem Elend der Erde und kann es nicht verstehen. Aber dann denke ich immer wieder: Wie würde es sein, wenn das Elend nicht da wäre? Es würde noch viel schrecklicher auf der Erde aussehen, weil dann die Hoffart ohne alle Hindernisse wachsen würde. Das Menschenherz ist viel zu hoffärtig, als dass es das Leiden entbehren könnte."

 

Wir Menschen sind durch und durch verdorben und nichts könnte für uns schlimmer sein als eine reihe guter Tage. Denn dann würden wir sofort Stolz werden und uns überheben. Wir können mit nur gutem nicht umgehen darum brauchen wir ab und zu Leid, Trauer.

Vielleicht ist Deutschland deswegen auch so Gottlos geworden, weil es uns hier viel zu gut geht.

Damit wir aber nicht einschlafen legt Gott uns manchmal eine Last auf, aber er hilft auch immer sie zu tragen. Darum können wir uns freuen wenn wir manchmal betrübt werden.

 

Ch. Spurgeon sagte mal:

Einsamkeit und Leid bringen mehr Menschen zu sich selber und zu Gott als irgendwelche andere Mittel.

Ununterbrochenes Wohlergehen müsste uns mit Furcht und Zittern erfüllen. Wen Gott lieb hat den straft und züchtigt er.

 

Jakob Kröker schrieb ein kleines Gedicht:


Heil`ges Winzermesser schneide tief hinein.

Bin noch nicht gereinigt, wie ich sollte sei.

Heil`ges Winzermesser, sieh, ich küsse dich,

Denn ich weiß, du rettest von dem Tode mich.


 

4. Bewahrt vor schlimmeren

 

Gott kann uns aber auch manchmal Leid zukommen lassen um uns vor noch schlimmeren bewahren. Wir verstehen oft nicht warum uns das oder das grade jetzt widerfahren musste aber Gott sagt in Jesaja 55, 8-9:

"Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR. Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken."

 Und in Jeremia 29, 11 steht:

"Denn ich kenne ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht zum Unheil, um euch Zukunft und Hoffnung zu gewähren."

 

Ja wir wissen oft nicht aber Gott meint es stets gut.

 

Dr. James Gray hatte eine Dampferfahrt gebucht um sich von einer langen Krankheit zu erholen. Als nun der Reisetermin kam wurde er aufs Neue ans Krankenbett gefesselt. Er musste die Reise stornieren.

Warum hatte Gott das zugelassen? Er hatte doch die Erholung so nötig.

Schon bald erhielt er eine Antwort auf seine Frage. In der Zeitung war zu lesen, dass der Dampfer, auf dem er hätte reisen sollen, auf ein Riff im Haffen von Saint John gelaufen und augenblicklich gesunken war. Der Herr, der in der Vergangenheit stets sein Beistand war, hatte auch jetzt seine Wege wunderbar gelenkt und ihn vor dem sicheren Tod bewahrt.

 

Solche ähnliche Erfahrungen gibt es viele. Aber auch viele Fälle werden wir nie erfahren warum es so passieren musste. Eins ist siecher Gott meint es gut mit uns, auch wenn wir seine Wege manchmal nicht verstehen.

 

Wir sehen das Leid auf dieser Erde einen Sinn hat. Nicht das Gott extra Leid zufügt, aber er lässt manches zu mit einem ganz bestimmten Ziel.

Wie reagierst du auf Leid, Trauer, Schmerz, Verfolgung, Verletzung in deinem Leben? Nimm es aus Gottes Hand an und es wird dir zum Segen sein!


C.N.